Vorteile der Massivbauweise

Die Massivbauweise ist seit Jahrhunderten Maß aller Dinge. Wenn in Deutschland gebaut wird, dann vor allem mit Steinen. Mit einem Marktanteil von 73% ist Mauerwerk Spitzenreiter unter den Baustoffen.

Stein auf Stein. Solide gebaut.

Die Anforderungen und Qualitätsansprüche an Gebäude steigen stetig. Schallschutz, Wärmeschutz, Brandschutz, Raumklima und viele weitere Aspekte wollen bei der Planung ihrer Immobilie berücksichtigt werden. Gleichzeitig soll Bauen aber bezahlbar bleiben. Und was ist mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz?

Egal ob Bauherr, Planer oder Bauunternehmer: bei so vielen Anforderungen und Ansprüchen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Damit sie gut informiert sind, finden sie hier die wichtigsten Fakten zusammengefasst und begründet, warum gerade der Mauerwerksbau ihnen das beste Gesamtpaket bieten kann.

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Mauerwerk und Nachhaltigkeit
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Massiv- und Holzbau bei Wohngebäuden
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Lärm von außen, ihren Nachbarn oder auch Geräusche in der eigenen Wohnung – all das wird als störend empfunden. Ungenügender Schallschutz beeinträchtigt das menschliche Wohlbefinden und kann Einfluss auf die Gesundheit haben. Der bauliche Schallschutz gehört daher zu einem der wichtigsten Schutzziele im Hochbau.

Allgemein gilt: Je mehr Masse ein Bauteil hat, desto mehr Schall wird geschluckt.

Der Massivbau – wie es der Name schon vermuten lässt – ist eine schwere Bauweise und gewährleistet so optimalen Schallschutz.

Egal ob der Mindestschallschutz nach DIN 4109 oder erhöhte Anforderungen erfüllt werden sollen, mit Mauerwerk ist all dies problemlos möglich.

Besonders an Wohnungstrennwände oder Treppenhauswände werden hohe Schallschutzanforderungen gestellt. Hierfür stehen Produkte wie die Planfüllziegel zur Verfügung. Durch eine Füllung mit Beton gewinnt die Wand an Masse und bietet so einen optimalen Schallschutz.

Für Geräusche innerhalb der eigenen Wohnung sind keine Grenzwerte definiert. Doch Poltern, laute Musik oder angeregte Unterhaltungen verursachen auch hier störenden Lärm. Mit massiven Innenwänden, und dem daraus resultierenden hohen Schalldämmmaß, sorgen sie auch im privaten Umfeld für angenehme Ruhe.

In puncto Schallschutz ist ein Massivhaus die optimale Lösung.

Leichte Konstruktionen hingegen, wie sie beispielsweise im Holzbau zu finden sind, können weniger Schall absorbieren und sind daher gerade bei hohen Lärmpegeln oder starker Lärmempfindlichkeit kritisch zu sehen. Ein hohes Maß an Schallschutz ist hier oft nur durch aufwändige Zusatz-Konstruktionen möglich.

Ein schlechtes Raumklima kann einen Wohntraum schnell zu einem Albtraum werden lassen. Schimmel, Schadstoffe, unangenehmer Geruch oder „dicke Luft“ sorgen für ein unbehagliches Wohngefühl und können langfristig auch gesundheitliche Folgen haben.

Mauerwerk als mineralischer Baustoff gilt als emissionsarm. Die Steine bestehen ausschließlich aus Naturstoffen und setzen über ihre Lebensdauer hinweg weder Chemikalien noch Fasern oder Stäube frei. Alle Rohstoffe sind anorganischer Natur, sodass Fäulnis oder Schadinsekten kein Nährboden geboten wird. Die Pflege eines Hauses in Massivbauweise beschränkt sich daher auf das Streichen der Fassade. Im Vergleich hierzu sind im Holzbau regelmäßige und sorgsame Schutzmaßnahmen vor Fäulnis und Insekten unabdingbar und verursachen sowohl Kosten als auch erhöhten Aufwand.

Bei Häusern aus Stein haben sie stets eine automatisch eingebaute Feuchtigkeitsregulierung. Kurzfristige hohe Luftfeuchtigkeit werden durch die mineralische Putzoberfläche und das Mauerwerk aufgenommen und gepuffert. Bei trockener Luft wird die Feuchtigkeit dann wieder abgegeben. Hierdurch kann Schimmel vermieden werden und stets eine optimale Luftfeuchte im Raum gehalten werden.

Massiv gemauerte Bauteile schirmen darüber hinaus Elektrosmog und hochfrequente Strahlung nahezu einhundertprozentig ab.

Jedes Jahr brennt es in deutschen Wohnungen rund 230.000 Mal. Dabei entstehen jährlich direkte und indirekte Brandschäden in Höhe von 2,5 bis 3 Mrd. Euro. Das Vermeiden von Brandursachen ist eine Seite, der Brandschutz im Ernstfall die andere. Und eben dieser Brandschutz fängt schon bei der Auswahl des Baustoffes an.

Mauerwerk ist nicht brennbar und bildet im Brandfall keine giftigen Rauchgase (Baustoffklasse A1). Das Zusammenspiel von massiven Wänden und Decken verhindert effektiv die Brandausbreitung. Da Wandstärken auf Grund des Wärmeschutzes häufig dicker dimensioniert werden als es aus statischer Sicht notwendig wäre, sind im Massivbau oft Tragreserven vorhanden.

Diese kommen ihnen im Brandfall zu Gute: Tragreserven erhöhen die Feuerwiderstandsdauer, das heißt den Zeitpunkt bis zum Einsturz. So halten Mauerwerkswände oftmals 90 bis 180 Minuten den Flammen stand und erfüllen so ohne zusätzliche Maßnahmen die Brandschutz-Vorschriften.

Der Massivbau bietet mehr Schutz für ihr Leben und Eigentum.

Ausreichender Brandschutz ist grundsätzlich auch in einem Holzhaus möglich. Im Gegensatz zum Massivbau sind hierfür oft Zusatzmaßnahmen nötig, die meist auch zusätzliche Kosten mit sich bringen. Nach einem Brandereignis müssen Holzhäuser aufwendig saniert oder gar abgerissen werden. Besonders das Löschwasser führt oft zu irreparablen Schäden. Massivhäuser hingegen können nach einem Brand häufig ohne größere Sanierungen weitergenutzt werden.

Versicherungsprämien für Massivhäuser sind durchschnittlich 40 bis 50 Prozent günstiger als für Holzhäuser. Dies ist hauptsächlich auf die hervorragenden Brandschutzeigenschaften des Mauerwerks zurückzuführen.

Der Massivbau ist nicht ohne Grund seit vielen Jahrzehnten die beliebteste Bauweise in Deutschland. Ein massives Haus wiedersteht allen Umwelteinflüssen, meist noch über die geplante Lebensdauer von 80 Jahren hinaus ohne Schäden. Auch Wasserschäden, verursacht zum Beispiel durch einen Wasserrohrbruch oder ein Hochwasserereignis, sind kein Problem. Leicht feuchte Wände trocknen durch die kapillaren Eigenschaften des Steins von allein. Bei stärkerer Durchfeuchtung oder für schnelleres Trocknen ist eine Bautrocknung einfach möglich. Die Trocknung erfolgt ohne bleibende Schäden, sodass das Mauerwerk uneingeschränkt weiter nutzbar ist. Holzwerkstoffe und Dämmmaterial sind nach einer Durchfeuchtung häufig dauerhaft geschädigt, sodass ein Austausch notwendig wird. Bei Wasserschäden bietet ihnen ein Massivhaus deutlich mehr Sicherheit als ein Haus aus Holz.

In der Herstellung werden die Rohstoffe des Steins, so verarbeitet, dass ein äußerst robustes Produkt entsteht. Diese Robustheit ist in vielerlei Hinsicht nützlich: Einbruchsschutz kann einfach und kostengünstig realisiert werden. Um eine Luftdichtigkeit des Gebäudes zu gewährleisten, sind im Vergleich zum Holzbau, keine Folien notwendig. Massive Baustoffe sind setzungsfrei, das heißt sie „arbeiten“ nicht mehr. Es kommt somit zu keinem unangenehmen Knarren oder Knacken.

 

Für globale Zukunftsfragen wie Ressourcenknappheit und Klimawandel gilt die nachhaltige Entwicklung als zentrale Antwort. Rund 40% der europäischen Energie- und Stoffströme und über 50% des deutschen Abfallaufkommens werden durch das Bauwesen verursacht. Die Baubranche hat daher einen beträchtlichen Anteil zum Gelingen der Nachhaltigkeitsstrategie.

Lange galt: wer ökologisch und nachhaltig bauen will, der muss mit Holz bauen. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz sind jedoch nicht die einzigen ökologischen Baustoffe. Aktuelle Studien zeigen, dass die ökobilanzielle Qualität von Massivhäusern aus Mauerwerk mit der von in Holzständerbauweise errichteten Häusern absolut vergleichbar ist. Bei einer Ökobilanz über 50 Jahre liegen Holz- und Steinhaus Kopf an Kopf. Bei Gebäudelebensdauern von 80 Jahren zeigt der gemauerte Massivbau jedoch seine Vorteile. Einmal produziert hält er – er ist stabil ist nahezu unverwüstlich. Durch geringe Instandhaltungsmaßnahmen und größere Wärmespeichermasse des Massivhauses im Vergleich zur leichten Holzbauweise, schneiden Massivhäuser über realistische Lebensdauern von 80 Jahren besser ab.

Zentraler Aspekt für die ökologische Nachhaltigkeitsqualität von Mauerwerk liegt auch schon in der Rohstoffgewinnung und Herstellung. Abbaugebiete befinden sich meist in direkter Nähe zum Produktionsstandort, sodass lange Transportwege vermieden werde. Nach ihrer Nutzung werden die Abbaugebiete rekultiviert. Hier entstehen Biotope, in denen sich oftmals eine größere Artenvielfalt finden lässt als vor dem Abbau. Holz kann seinen Vorteil der Regenerierbarkeit nur dann realisieren, wenn die Bewirtschaftung auch tatsächlich nachhaltig erfolgt. Da in Deutschland viele Flächen Mischwald sind, kann die Nachfrage an Nadelholz nicht durch die heimischen Wälder abgedeckt werden. Rund 65% des Holzes auf dem deutschen Markt wird importiert. Durch lange Transportwege und ungewisse Bewirtschaftungsmethoden im Ausland hat importiertes Holz eine ca. 5-fach schlechtere ökobilanzierte Wirkung pro m³ im Vergleich zu heimischen Holz.

Mauerwerk enthält keine umweltkritischen Inhaltsstoffe. Die Verwertung von Bruch, Fehlproduktion und Abrissmaterial von Mauerwerk und Mörtel ist seit langem üblich. Ein Teil wird direkt in der Produktion als Magerungsmittel dem Ton zugesetzt. Ein Großteil des Materials wird im Straßen- und Erdbau als Gesteinskörnung wiederverwendet. Aber auch beispielsweise eine Verwertung als Betonzuschlag, Tierstreu oder als Dammschüttung sind möglich. Insgesamt liegt die Recycling-Quote bei mineralischen Bauabfällen bei rund 92%. Auch wenn die meisten Arten der Verwertung ein „Downcycling“, also der Zuführung zu einer niedrigen Abfallhierarchiestufe, sind, so sind die doch höherwertig als im Holzbau. Reststoffe werden hier meist der Verbrennung zugeführt, was der niedrigsten Möglichkeit der Abfallhierarchie entspricht. Zusätzlich beschäftigen sich aktuell viele vielversprechende Forschungsvorhaben mit Möglichkeiten des „Upcyclings“, also der höherwertigen Nutzung“ von mineralischen Bauabfällen.

Insgesamt gilt:

Holzhaus – das klingt öko. Gemauertes Massivhaus – das ist mindestens genauso öko.

Lange galt die serielle Vorfertigung von Elementen im Holzständerbau als größter Vorteil der Holzbauweise. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad und nicht notwendigen Trocknungszeiten haben Holzhäuser häufig geringe Bauzeiten. Durch neuste Techniken können nun aber auch Mauerwerkswände seriell vorgefertigt werden und bieten dieselben Vorteile wie Holzelemente.

Weitsichtig planen und handeln, das ist in vielen Bereichen des Lebens unerlässlich. Auch bei der Planung eines Hauses sollte man schon ein, zwei Schritte weiterdenken, um nicht nur heute, sondern auch in vielen Jahrzehnten noch glücklich zu sein. Das Bauen mit Mauerwerk bietet Ihnen hier einen großen Vorteil. Wände entfernen, neue Öffnungen herstellen oder doch aufstocken? Mit Mauerwerk ist das oft kein Problem. Selten sind Häuser statisch ausgelastet, da Wandstärken auf Grund des Wärmeschutzes dicker gewählt werden als statisch erforderlich. Bei einem Umbau sind so ausreichend Tragreserven vorhanden.

Massive Wände ermöglichen dank ihrer großen Wärmespeichermassen stets Wohlfühl-Wärme. Das thermische Verhalten in Massivhäusern ist deutlich stabiler als in Holzhäusern. Das hat zur Folge, dass Temperaturschwankungen merklich geringer ausfallen: Im Sommer heizt sich das Haus langsamer auf, im Winter kühlt es weniger schnell aus.

Massivhaus: Im Sommer Wärmeschutz – im Winter Wärmespender

Häuser mit einem niedrigen Energiebedarf schonen ihren Geldbeutel. Bei selber Dämmwirkung liegt der Heizenergiebedarf für Massivhäuser bis zu 10 % unterhalb vergleichbarer Holz-Ständer-Konstruktionen. Auf Grund der thermischen Speicherfähigkeit der massiven Bauweise wird tagsüber Sonnenwärme gespeichert. Wie ein Kachelofen geben die Wände bei kühleren Temperaturen wieder Wärme ab und sorgen so für geringere Heizkosten.

So nützlich Sonnenwärme im Winter ist, desto störend kann sie im Sommer sein. Durch die Strahlung der Sonne heizen sich Gebäude im Sommer schnell unangenehm auf und führen zur Überhitzung eines Gebäudes. Leichte Bauweisen, wie beispielsweise der Holzständerbau, sind durch geringer Massen und der damit fehlenden Wärmespeicherfähigkeit an heißen Sommertagen bis zu 2,8°C wärmer als vergleichbare Massivhäuser. Nachts, bei sinkenden Temperaturen, kühlen Häuser in leichter Bauweise rasch aus. Massivhäuser hingegen speichern tagsüber die Wärme und verringern so die Überhitzungsgefahr. Nachts wird die gespeicherte Wärme dann langsam wieder abgegeben und verhindert so ein schlagartiges Auskühlen.

Der thermische Komfort ist im Massivhaus sowohl an heißen als auch kalten Tagen besser als im Holzhaus und hat dazu noch die günstigere Heizkostenrechnung.

Ein Haus ist eine langfristige Investition. Die Wertbeständigkeit und ein hoher Marktwert der Immobilie sind daher sehr wichtig. Das beginnt schon bei der Finanzierung: Kreditinstitute richten die Höhe ihrer Zinsen und die Beleihgrenze nach dem eingeschätzten Risiko. Massivbauten haben eine sehr hohe Lebenserwartung bei geringem Instandhaltungsaufwand. Umbauten sind oft verhältnismäßig leicht möglich. Dies sind nur einige Gründe für den hohen

Werterhalt von Massivhäusern. Holzhäuser bieten viele dieser Vorteile nicht und haben daher häufig einen geringen Wiederverkaufswert. Auch die Finanzierungskonditionen sind bei Häusern in Holzbauweise oft schlechter als bei vergleichbaren Massivbauten.

Bei der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von 80 Jahren einer Immobilie sind Holzbauten um bis zu 30% teuer als Mauerwerk. Dies liegt sowohl an den Kosten bei der Herstellung als auch am Heizenergiebedarf. Im Preisvergleich sind die Herstellungskosten für Außenwände beim Holzhaus am höchsten. Das Mauerwerk ist mit einem mittleren Preis von ca. 330 €/m² der günstigste Werkstoff- rund 20% günstiger als Holz. Beim Heizkostenbedarf sparen Massivhäuser durch ihre hohe Wärmespeicherkapazität bis zu 10% Heizkosten ein.

Insgesamt liegt ein klarer Vorteil für den Stein vor. Das gemauerte Haus wird preiswerter gebaut, kann günstiger betrieben werden und behält dabei auch über viele Jahre seinen Wert.